empfehlungen 2025
Sachbücher
Sachbuch
Mit Nachsicht
von Sina Haghiri, S 272
Ein ermutigendes Buch voller Anregungen, sich selbst und andere in neuem Licht zu sehen. Für uns alle ist die Versuchung gross, Misstrauen gegenüber anderen zu entwickeln und die Welt als kalten Ort zu sehen. Das gilt leider besonders, wenn wir ohnehin psychisch angeschlagen sind oder in einer Krise stecken und uns eigentlich nach Nähe und Vertrauen sehnen – doch das hat Folgen. Menschen übernehmen Vorurteile, sehen sie durch Einzelfälle bestätigt und übertragen sie auf ganze Gruppen. Auf gesellschaftlicher Ebene werden die Gräben dadurch immer tiefer, auf individueller Ebene lösen wir gerade durch diese Erwartung oft erst irritierte Reaktionen beim Gegenüber aus. Der Psychotherapeut und Podcaster Sina Haghiri beobachtet zunehmend die Konsequenzen des sinkenden Vertrauens in andere: Mentale Gesundheit und Beziehungen leiden darunter, viele Menschen klagen über Depressionen und Einsamkeit. Unsere negative Sicht von anderen beruht in Wahrheit jedoch häufig auf menschlichen Fehlern oder zu negativen Darstellungen in Medien und sogar Wissenschaft, und dagegen können wir etwas tun: Wir können uns unserer falschen Annahmen bewusst werden und eine Haltung der Empathie kultivieren. Dafür braucht es vor allem eins: Nachsicht. Sie kann uns nicht nur helfen, andere
Sachbuch
Was wäre wenn wir mutig sind
von Luisa Neubauer, S 144
Wie wächst Mut in harten Zeiten? Seit Jahren kämpfen Menschen um die künftige Bewohnbarkeit unseres Planeten. Luisa Neubauer ist eine von ihnen. Doch bis heute scheitert die Welt daran, den notwendigen Klimaschutz demokratisch zu organisieren. Warum passiert nicht mehr, obwohl die wissenschaftlichen Fakten schon lange bekannt sind? Woher kommt die Anti-Klima-Aggression der Rechten? Warum sorgen selbst die sichtbaren Klimakatastrophen nicht für ein gesellschaftliches Umdenken? Luisa Neubauer analysiert die Machtkämpfe hinter der Klimakrise, sie legt die fossilen Wurzeln unserer Demokratie frei und zeigt, wie eine realistische Utopie auf unserem Planeten aussehen kann. Dieses Buch ist ein Aufruf, zu intervenieren und unsere ökologischen Grenzen zu verteidigen. Eine Einladung, den Krisen in die Augen zu schauen. Und ein Plädoyer für die Hoffnung.
Sachbuch
Abschied als Anfang
von Vera Kast, S 168
Das Leben ist unverfügbar, und die Zukunft ist offen, nicht festgelegt. Das ermöglicht uns Menschen, kreativ zu sein, Möglichkeiten auszuloten, im Fluss des Lebens zu sein. Wir können aber nichts Neues beginnen, wenn wir uns nicht immer wieder von Altem verabschieden, es sterben lassen. Und auch wir selbst werden geboren und müssen letztlich sterben. Geburt und Tod, Abschied und Neubeginn – diese Dynamik prägt unser Leben, wie Verena Kast in ihrem neuen Buch zeigt. Anschaulich beschreibt die renommierte Jung’sche Analytikerin und Bestsellerautorin: Wenn wir Überlebtes loslassen, haben wir wieder die Hände frei, um Neues und Notwendiges anzupacken. Und wenn wir den Tod akzeptieren, die Endlichkeit annehmen, dann wird uns das Lebendigsein kostbar, kann ein gutes Leben gelingen. Das heisst: Abschied als Anfang.
Sachbuch
Revolution der Verbundenheit
von Franziska Schutzbach, S 320
Inmitten einer scheinbar tief zerrütteten und krisengeschüttelten Gesellschaft fragt Franziska Schutzbach nach Perspektiven der Verbundenheit.«Wir müssen noch miteinander eine grosse Freiheit erringen.»Das schrieb Bettina von Arnim an ihre Freundin Karoline von Günderode. Seither sind viele Jahre vergangen, die Emanzipation der Frauen ist vorangeschritten – vor allem dann, wenn sich Frauen aufeinander bezogen. Dieses Buch macht sich auf die Suche nach starken und nährenden Frauenbeziehungen, nach Liebe und Freundschaft unter Frauen, nach politischer Schwesternschaft und Solidarität, nach emanzipatorischen Mutter-Tochter-Beziehungen und weiblichen Familiengenealogien.Die Soziologin und Sachbuchautorin Franziska Schutzbach zeigt anhand zahlreicher fesselnder Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart, wie Frauen trotz Spaltung und Differenz durch ihre Beziehungen Revolutionen ermöglicht haben. Wie sie patriarchale Strukturen in Alltag und Politik lockerten, weil sie sich verbündeten und befreundeten. Sie beschreibt, was möglich ist, wenn Frauen sich an anderen Frauen orientieren.
Sachbuch
Alte Bande
von Cornelia Kazis, S 300
Noch nie zuvor im reichen Westen dauerte das Miteinander von Kindern und ihren Eltern so viele Jahre wie heute. Die Langlebigkeit ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Diese ist aber nicht nur eine gesellschaftliche, sondern sehr häufig auch eine familiäre Herausforderung. Was bedeutet es, selbst schon Grossmutter, aber gleichzeitig immer noch Kind zu sein? Was heisst es, als Sohn oder Tochter für betagte Eltern hilfreich zu sein, ohne sich dabei selbst zu überfordern? Alte Rollen und neue Wege, Aufmüpfigkeit und Hinfälligkeit, Chaos und Ordnung, Scham und Ekel, Selbstbestimmung und Bevormundung – das sind alles Themen, die viel zu denken, zu fühlen und zu reden geben müssen. Basierend auf den neuesten Erkenntnissen der Psychologie und anhand von ganz alltäglichen Szenarien zeigen Cornelia Kazis und Bettina Ugolini, wie das späte Miteinander trotz grosser Herausforderungen gelingen kann.
Sachbuch
Das Lieben danach
von Helene Bracht, S 194
„Dieses Buch zu lesen ist eine radikale Erfahrung. Ein leuchtender Text über zer-brechenden Schmerz und die Schönheit der Selbstversöhn-ung“, so Gabriele von Arnim. Dieses Buch bricht die Scham. Was für eine Entdeckung – es braucht ein ganzes Leben, um einen solchen Text zu schreiben. „Die Geschichte erschien mir viele Jahre lang gänzlich unerheblich.“ Von diesem Satz aus erzählt die heute siebzigjährige Helene Bracht von einer über Jahrzehnte verschütteten Erfahrung, die sie mit sehr vielen Frauen und vielen Männern teilt: der, dass es auf dem Lebensweg mit der Liebe und der Sexualität nicht nur gut und einvernehmlich zuging. Wie liebt und begehrt man, wenn Verletzendes verborgen hinter einem liegt? Wie lebt und liebt man immer weiter? Fulminant ein Tabu brechend und dabei einzigartig gewitzt und souverän erzählt dieser Text vom Missbrauch – und seinen Grenzen. Diese Bilanz wird Denkweisen verändern und vielen Menschen viel bedeuten.
Sachbuch
Lieben
von Emilia Roa, S 128
Der bisher persönlichste Text der radikal-ehrlichen Bestseller-Autorin und Denkerin Emilia Roig. Ein hoffnungsvolles Plädoyer für zeitgemässe Formen der Liebe und Fürsorge. Emilia Roig steht für radikale Veränderung. Ob sie das Ende rassistischer Unterdrückung oder das Ende der patriarchalen Ehe einfordert, es treibt sie die Sehnsucht nach Befreiung und Gerechtigkeit. Auch »Lieben« ist ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit, denn die Liebe sollte für alle sein. In einer patriarchalen Gesellschaft aber beansprucht die romantische Liebe alle Aspekte dieser Form der Bindung für sich: Begehren, Eifersucht, Intimität, Abhängigkeit, Zärtlichkeit. In ihrem ersten Essay gewährt uns Emilia Roig tiefe Einblicke in die eigene Biografie und revolutioniert dabei unser Verständnis von der Liebe: als eine transformative Energie, die uns nicht nur mit unserer Familie und unseren Freunden, sondern mit allen Menschen, der Natur und dem Kosmos verbindet. Ihr neues Buch ist eine Einladung zu mehr Solidarität, Empathie und Mut.
Sachbuch
Die Entscheidung
Deutschland 1929-1934
von Jens Bisky, S 640
Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von Die Zeit, Deutschlandfunk und ZDF: "Jens Bisky stellt die Frage nach Handlungsoptionen auf dem Weg in den Faschismus. Ein Panorama deutscher Schicksalsjahre, mit erschreckenden Parallelen zur Gegenwart.“ Als im Oktober 1929 Gustav Stresemann, der erfolgreiche Aussenminister, starb, fragten sich die Zeitgenossen, wie es nun mit der Republik weitergehen könne. Gerade formierte sich eine faschistische Koalition, die 1933 an die Macht kam; Bauern warfen Bomben, die öffentlichen Haushalte litten unter wachsenden Defiziten, bald schien das parlamentarische System gelähmt. Demokratische Republik oder faschistischer Staat – so lautete ab dem Sommer 1930 die Alternative.Was folgte – der Aufstieg radikaler Kräfte, die Pulverisierung der bürgerlichen Milieus, der Aufruhr der Mittelschichten, die Selbstüberschätzung der Konservativen und Nationalisten, die sich einbildeten, Hitler zähmen zu können, Verelendung und Bürgerkriegsfurcht –, mündete in die verbrecherischste Diktatur des 20. Jahrhunderts. Jens Bisky erzählt, wie die Weimarer Republik in einem Wirbel aus Not und Erbitterung zerstört wurde. Es kommen Politiker und Journalisten der Zeit zu Wort, erschöpfte Sozialdemokraten, ratlose Liberale, nationalistische Desperados, Literaten, Juristen, Offiziere. Wie nahmen sie die Situation wahr? Welche Möglichkeiten hatten sie? – Das grosse Panorama einer extremen Zeit, die noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart wirft.